
Unser Kleiderschrank ist das Fenster zu unserer Persönlichkeit: Denn in ihm hängen unsere Kaufmuster und Kleidungs-Gewohnheiten. Das schreibt die US-amerikanische Psychologin Jennifer Baumgartner. Ihr Buch „You are what you wear“ – auf Deutsch leider etwas blasser: „Was verrät mein Stil über mich?“ – richtet sich an Frauen. Style Statements verrät, was auch Männer aus der Lektüre mitnehmen können. Wie man(n) eine Garderobe findet, die ausgewogen, passend und stilvoll ist: Shopping-Hacks für Männer.
Für die einen sind es schlicht „Modepannen“ – für Jennifer Baumgartner hingegen „innere Konflikte“, die sich im Äußeren ausdrücken. „Jeder von uns versucht mit seiner Art, sich zu kleiden, etwas zu sagen oder zu verbergen“, weiß die Psychologin. Demnach also auch Männer. Zwar kaufen Herren anders als Frauen – doch auch uns Männer beschäftigen im Grunde Shopping-Muster: Wir kaufen an unseren Bedürfnissen vorbei, tragen Kleidung, die nicht passgenau sitzt, ziehen im Alltag doch immer wieder das gleiche an – und haben für den wirklich wichtigen Moment dennoch nicht das richtige parat. Also: Legen wir los mit den Shopping-Hacks für Männer.
„Jeder von uns versucht mit seiner Art, sich zu kleiden, etwas zu sagen oder zu verbergen.“ Psychologin Jennifer Baumgartner
Warum wir mehr kaufen als wir brauchen:
Weil Shoppen in unserem Gehirn das Belohnungszentrum aktiviert. Wenn wir uns über einen Kauf freuen, schüttet das Gehirn den Stoff Dopamin aus. Die Folge: wir wollen mehr. Das funktioniert vor allem beim Schnäppchen-Kauf im „Sale“. Wir kaufen aber auch Dinge, weil uns etwas anderes fehlt. Oder weil wir das Gefühl haben, jedem modischen Trend zu folgen, damit wir hip und zeitgemäß sind. Das gilt nebenbei nicht nur für Modetrends, sondern auch für die neueste Elektro-Ware. Übrigens: Männer kaufen laut einer US-Studie von Kurt, Inman und Argo in Begleitung mehr ein als alleine.
Shopping-Hacks Nr. 1:
Erkenne dieses Muster und hol dir die „Dopamin-Ration“ woanders. Vor allem der Schlussverkauf sollte tabu sein. Er verleitet uns, Kleidungsstücke zu kaufen, die wir im Grunde nicht brauchen. Wenn du dich für einen harten Arbeitstag belohnen willst, suche dir Alternativen. Wenn du shoppst, um eine innere Leere zu füllen, geh dieser auf den Grund. Denn Shopping ist nur eine kurzfristige Lösung – und eine teure.
Shopping-Hacks Nr. 2:
Wenn du dennoch mal durch die Läden streifst: Lass dir Artikel zurücklegen.
Warum wir trotzdem nicht das Richtige zum Anziehen haben:
Weil wir an unserem Bedarf vorbei kaufen. Jennifer Baumgartner rät – wie andere Mode-Experten auch – die Garderobe in verschiedene Kategorien zu unterscheiden: Formelle Anlässe wie Familienfeste, Abendtermine, Bürokleidung, Freizeit.
Shopping-Hacks Nr. 3:
Wähle künftig Allrounder, die für alle vier Kategorien funktionieren. Welche das für Männer sind, erfährst du hier in meinem Blogpost zum Thema Basisgarderobe. Also: in gut sitzende Klassiker investieren, die sich vielseitig kombinieren lassen! Bei Männern ist das zum Beispiel: die Chinohose, das weiße Hemd und der gute Mantel. Dann folgen hochwertige Schuhe, Gürtel und Schals, mit denen man(n) auch farblich experimentieren kann. „Machen Sie einen Bogen um verrückte Muster und Schnickschnack“, sagt Jennifer Baumgartner.
Warum wir im Alltag immer dieselben Sachen tragen:
Die 80-20-Regel (Pareto-Prinzip) gilt auch für unseren Kleiderschrank: In 80 Prozent unserer Zeit tragen wir nur 20 Prozent unserer Kleidungsstücke. Vielleicht sind wir in unserem Stil festgefahren, vielleicht wollen wir uns lieber im Alltag verstecken als auffallen.
Shopping-Hacks Nr. 4:
Mach Schluss mit schönen Einzelteilen, die du jedoch nie trägst. Der besondere Anlass, für den du sie aufgehoben haben, ist jetzt!
Shopping-Hacks Nr. 5:
Die Garderobe mit Kleinigkeiten neu beleben: neutrale Basics mit einem Hingucker upgraden – zum Beispiel mit Schuhen, die sich vom dem schlichten Hintergrund abheben. Oder mit einer Saisonfarbe fürs Frühjahr oder den Herbst. Und auch Männer können sich inspirieren und Looks von anderen Männern übernehmen, siehe hier: www.looktastic.com.
